Kaum zu glauben: Aber für Honigbienen ist das Jahr bereits zu Ende. Denn sie haben die wichtigen Vorräte an Blütenpollen (Eiweiß)und Honig (Kohlenhydrate) bereits eingelagert. Bienen, die in den kommenden Wochen schlüpfen, haben einen größeren Fettkörper, um gut durch den Winter zu kommen. Und wenn es in der Nacht jetzt schon kühler wird, begibt sich das Volk schon mal in den engeren Wintersitz. Das Nahrungsangebot ist um diese Jahreszeit bereits deutlich eingeschränkt und daher wird Energie gespart und wenig ausgeflogen. Die über Wochen blühenden Sonnenblumen im Garten waren da eine willkommene Abwechslung.
Auch für die Imker ist damit die intensivste Zeit vorbei. Neue Völker sind gebildet, bestehende mit gesunden Königinnen und ausreichend Bienen versehen. Die Ernte ist eingebracht.
Apropos Ernte: Nach einer eher kleinen Ernte 2021 freuen sich die heimischen Imker über ein ertragreiches Jahr 2022. Insbesondere Frühlingsblütenhonig war in guten Mengen erzielbar und der Waldhonig schmeckt heuer zwar nicht ganz so malzig wie sonst, hat damit aber eine besonders ausgewogene Note, die eine seltene Besonderheit ist (Honigtau-Honig).
Jetzt gilt es den Gesundheitszustand der Völker zu beobachten und insbesondere die Varroa-Milbe in Schach zu halten. Wir Imker sind daran gewöhnt, dass ein großer Teil unserer Betreuung der Gesunderhaltung unserer Bienen gewidmet ist. Aber in diesem Jahr litten viele Völker unter einer Viruserkrankung, die noch kaum erforscht ist und unsere Damen teilweise über Monate stark belastet hat. Manche Völker haben es leider nicht geschafft. Das war emotional nicht immer leicht und arbeitstechnisch eine Herausforderung.
Weil zuletzt oft die Frage gestellt wurde ob die Bienen mit der Hitze Probleme haben. Kurz gesagt können unsere Schützlinge gut mit hohen Temperaturen umgehen wenn ausreichend natürliche Wasserquellen in Reichweite sind. Die von Eurem Team errichtete Bienentränke war eine tolle Unterstützung für die Damen. Durch vertrocknende Pflanzen ergeben sich aber auch für die Bienen Probleme. Im August mussten heuer viele Imker, dort wo notwendig mit Futter – also Honig und Zucker - aushelfen. Insbesondere Jungvölker konnten durch die enorm lange Trockenheit bei den saftlosen Pflanzen nicht genug Nektar und Pollen finden, um zu einem winterstarken Volk heran zu wachsen. Denn beispielsweise die großen und starken Lindenbäume haben heuer kaum gehonigt und die Bienen kamen teilweise ziemlich schlecht gelaunt von ihren Sammelflügen zurück. Aber kaum hatte es Ende August zwei, drei Tage geregnet, war wieder alles in Ordnung und viele der heimkehrenden Arbeiterinnen hatten dicke Pollenhöschen an den Hinterbeinen.
Jetzt wird bei den Bienenständen – so wie bei Euch im Garten – damit begonnen zusammen zu räumen und die Völker werden an besonders günstigen Überwinterungsplätzen konzentriert um einen guten Start ins neue Bienenjahr zu ermöglichen.
Im Namen des Garten der Begegnung, herzlichst Euer Georg BienenFink
Comentarios